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Burger erleben, was Gastfreundschaft heißt

Burg/Schachty l Vor ziemlich genau einem Jahr gab es eine Kontaktanfrage aus dem fernen Russland: Das Puschkin-Gymnasium in Schachty, einem kleinen Ort in der Nähe von Rostow am Don, sucht eine Partnerschule in Deutschland. Diese Partnerschule ist seit kurzem nun offiziell das Burger Roland-Gymnasium, nachdem die entsprechende Vereinbarung von beiden Seiten unterzeichnet wurde.
Der Burger Schulleiter Thomas Dreher hatte sich für dieses Projekt eingesetzt, und so konnten fünf Schüler des Gymnasiums das Dokument jetzt persönlich nach Russland bringen.

Es war eine aufregende Woche, nachdem die Schüler der jetzigen Klasse 9.4 und der Deutschklasse von Larissa Kosuchina in Schachty eine Online-Partnerschaft bereits aufgebaut hatten. In einem Forum haben sich die Schüler kennengelernt und sich in der Fremdsprache über ihre Interessen ausgetauscht. Eine gute Möglichkeit also, frisch erworbene Sprachkenntnisse direkt anzuwenden. Besonders spannend waren die Videokonferenzen: In einer Live-Schaltung haben sich die russischen und deutschen Kinder getroffen und konnten per Skype mit der jeweils anderen Klasse kommunizieren. Zu Weihnachten wurden Pakete hin- und hergeschickt und mit großer Freude ausgepackt. Nicht zuletzt zu verdanken ist der intensive Austausch der Initiative von Svetlana Ussenko in Schachty, die mit dem Projekt „Sprachen ohne Grenzen“ viele Kontakte zu Schulen weltweit pflegt.

Maja Gensecke, Lucy Grude, Frederike Biedermann, Johanna Dörder und Hanns Neuer waren jene fünf Schüler, die die Burger Schule zum Antrittsbesuch am Puschkin-Gymnasium in Schachty repräsentiert haben. Einige Eindrücke von ihrem ersten Besuch in Russland haben sie aufgeschrieben.

Frederike: „Am Sonntag wurden wir von den Gastfamilien in Rostow am Flughafen sehr herzlich empfangen und direkt mit nach Hause genommen. Wir wussten nicht, ob unser Russisch ausreichen würde, um zurechtzukommen. Aber das üppige Abendbrot zum Empfang, serviert mit einer riesigen Portion Herzlichkeit, hat uns alle Angst genommen. Eine Woche lang wurden wir verwöhnt, nicht nur mit Essen. Wir haben gelernt, was Gastfreundschaft wirklich ist. In so kurzer Zeit sind uns die Familien wirklich ans Herz gewachsen und wir freuen uns, sie bald wiederzusehen.“

Lucy und Maja: Die Schüler tragen als Schulkleidung eine dunkle Hose oder Rock (Jeans sind nicht erlaubt) und eine helle Bluse bzw. Oberhemd. In den unteren Klassen tragen die Jungs sogar Jacket und Schlips! Uns ist noch aufgefallen, dass die Schulbänke und Stühle miteinander verschraubt sind. Dadurch sieht es irgendwie ordentlicher aus. Apropos Ordnung: Einmal pro Woche wird der Schulhof von den Schülern gefegt! Im Fremdsprachenunterricht werden die Klassen (20 bis 25 Schüler) in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Fünf ist übrigens die beste Note, die Eins die schlechteste!“

 

Gegenbesuch im Mai in Burg
Ein Tag im Kosakendorf, ein Picknick mit Schaschlik am See, ganz nach russischer Tradition, und der Besuch der Stadt Rostow waren Teil des Besuchsprogramms. Die Burger hatten aber auch jede Menge Verpflichtungen. Als „deutsche Delegation“ mussten sie mehrere offizielle Empfänge bei der Stadtverwaltung sowie Interviews meistern. Beim Gegenbesuch der neuen Freunde im Mai wollen die Burger etwas von der erfahrenen Gastfreundschaft zurückgeben.