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Mädchen machen Mathe-Power

Drei Schülerinnen des Burger Roland-Gymnasiums haben bei der Mathematik-Olympiade auf Landesebene eine sehr gute Figur gemacht. Laureen Voigt (13) holte die Silbermedaille, ihre Schwester Luise (11) und die 13-jährige Charlotte Hagemeier bekamen einen Anerkennungspreis.
© Volksstimme 02.06.2021 von Thomas Pusch

Es gibt Klischees, die sind so überholt, dass sie nicht wiederholt werden sollten. Fakt ist: Mädchen können Mathe. Mädchen, die Mathe können, sind keine Nerds, oder, wie sie früher genannt wurden, Streberinnen. Und Mädchen, die Mathe können, sind auch sportlich oder musikalisch, manchmal sogar beides. Jüngstes Beispiel dafür sind die beiden Schwestern Laureen und Luise Voigt sowie Charlotte Hagemeier. Letztere holte im vergangenen Jahr bei der Mathematik-Olympiade auf Landesebene den dritten Platz, diesmal einen Anerkennungspreis. Laureen wurde in diesem Jahr Zweite, ihre jüngere Schwester bekam ebenfalls einen Anerkennungspreis. Im Gespräch mit der Volksstimme wirken die drei ebenso wie ihre Lehrerin Martina Schmidtko auch alles andere als dröge Figuren, die im stillen Kämmerlein nur mit Zahlen, Formeln und Ableitungen beschäftigt sind. Martina Schmidtko, selbst erfolgreiche Teilnehmerin bei der Olympiade, zu ihrer Zeit noch auf Bezirksebene, versucht zu erklären, wie man die Lust auf die Materie, die nicht unbedingt von allen als Lieblingsfach gesehen wird, wecken kann.

„Man muss Spaß an der Sache haben“, sagt sie und die Schülerinnen nicken. Möglicherweise hat es etwas damit zu tun, dass der Vater der Voigt Schwestern Mathematiklehrer ist, doch das reicht als Antwort allein nicht aus. In der fünften Klasse habe sie vor zwei Jahren schon eine sehr talentierte Truppe gehabt. Dabei sei es nicht darum gegangen, den Lernstoff des Jahrgangs sehr gut zu lösen, sondern auch darüber hinaus zu gehen. Und das war dann in der Mathematik-AG möglich, die so gar nichts mit dem Lernstoff der Klasse zu tun hatte. Zur Arbeitsgemeinschaft gehören nur Mädchen. „Es wird oftmals von den Rechenkünstlern gesprochen, aber darum geht es gar nicht“, erklärt Schmidtko. Vielmehr gehe es darum, mit logischem Denken knifflige Aufgaben zu lösen.

Vorliebe könnte zum Beruf werden
Bei allen drei Olympionikinnen wurde das Interesse daran schon in der Grundschule geweckt. Laureen und Charlotte wollen schon „etwas mit Mathematik“ im Beruf machen, Luise ist sich noch nicht ganz so sicher, hat ja auch noch zwei Jahre mehr Zeit. Im Freizeitkalender der drei Roland-Gymnasiastinnen stehen aber auch ganz andere Sachen als die Mathematik. Bei Laureen ist es Schwimmen, auch mit Wettkämpfen, Tanzen, Flöte und Klavier. Charlotte spielt Volleyball und backt sehr gerne, nichts Spezielles, sondern „alles Mögliche“. Und Luise ist mit Geige, Flöte und Tanzen auch musikalisch-sportlich unterwegs. In der Klasse ernten sie keinen Neid ob der Erfolge als Mathe-Asse. „Nein, die finden das eigentlich ganz cool, dass wir da ganz oben sind“, meint beispielsweise Laureen Voigt. Lob bekommen sie von Martina Schmidtko, die nach diesem Schuljahr in den Ruhestand geht, aber die Mathe-AG trotzdem am Leben erhalten will. Sie findet es wichtig, junge Menschen für das Fach zu begeistern, freut sich darüber, dass ein ehemaliger Schüler an der Stuttgarter Universität Mathematik lehrt. Wegen des Lehrermangels sei es ohnehin schon schwierig genug, den regulären Mathematikunterricht abzusichern. Also springt sie ein, denn: „Die sind mir ans Herz gewachsen“. Allerdings macht sie eine Einschränkung für ihr Engagement. „Wenn ich zu Hause bin“, meint sie schmunzelnd. Nach vielen Jahrzehnten als Lehrerin möchte sie auch einmal verreisen – außerhalb der Schulferien.


Beispiel 5. Klasse
Sonja fährt mit dem Zug von A-Stadt nach D-Stadt. Laut Fahrplan beträgt die Zeit zwischen Abfahrt und Ankunft 3 Stunden, 44 Minuten. Sonjas Zug hat 16 Minuten Verspätung und kommt deshalb erst um 13.05 Uhr an. Gib Abfahrts- und Ankunftszeit laut Fahrplan an. Wir nehmen nun an, dass der Zug nach Plan fährt. Von Anach D-Stadt hält er zweimal, zuerst in B-, dann in C-Stadt, jeweils für zwei Minuten. Für die Strecke von B- nach C-Stadt braucht er doppelt so lange wie von A- nach B-Stadt und dreimal so lange wie von C- nach D-Stadt. Wie lang sind die einzelnen Fahrzeiten zwischen den Bahnhöfen?