Europa 2023 - Schüler begeben sich in Brüssel auf die Spuren der europäischen Politik, Geschichte und Kultur
Coronakrise, Ukrainekrieg, Energiekrise - die gegenwärtigen Krisen könnten Europas Wirtschaft und Politik an ihre Grenzen bringen. Europa steht seit Jahren vor besonders großen sicherheitspolitischen Herausforderungen und ist bemüht, diese im Einklang der 27 Mitgliedsstaaten zu lösen. Wie kann es aber bei 27 Mitgliedsstaaten gelingen, gemeinsam zu einem Konsens u.a. in Fragen der Umweltpolitik zu kommen? Warum nicht also im Herzen Europas selbst auf die Spurensuche nach der europäischen Geschichte, Kultur und Politik gehen?
Gesagt, getan! Am 20. März 2023, brachen 74 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen des Burger Roland-Gymnasiums zur Studienfahrt nach Brüssel auf. Die Vorfreude war groß: Welchen Eindruck werden wir von der Stadt gewinnen? Was wird hier landestypisch gegessen? Während einer Stadtrundfahrt konnten wir erste Eindrücke der Stadt, vom „Grand Place“ oder der täglich neu eingekleideten Brunnenfigur „Manneken Pis“, als wohl bekanntestes Wahrzeichen der Stadt Brüssel, gewinnen. Wir besichtigten das Atomium, ein rund 100 Meter hohes Modell eines Atoms, das im Jahr 1958 im Rahmen der Weltausstellung eröffnet wurde. Während unseres anschließenden Ausflugs zur Gedenkstätte Waterloo erfuhren wir viel Wissenswertes über die Anfänge der gemeinsamen europäischen Geschichte.
Am Mittwoch erhielten wir als Studiengruppe die besondere Gelegenheit einen Blick in die Machtzentren der Europäischen Union, den Ausschuss der Regionen und dem EU-Parlament zu werfen. Im Ausschuss der Regionen (AdR), dem Vertretungsorgan der lokalen und regionalen Ebene in der Europäischen Union gab Herr Klaus Hüllmann vom Referat Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen seines Vortrages einen Überblick über die Zusammensetzung und die Aufgaben des AdR. Er erläuterte, dass der AdR die Institution im EU-Gefüge sei, die Einfluss auf die Themen nehmen könne und wolle, die für die lokale und regionale Ebene wichtig und von Bedeutung seien (z. B. Regionalpolitik, Umwelt, Qualifizierung und Ausbildung). Er berichtete uns von den Aufgaben der Abgeordneten und den einzelnen Politikbereichen des Ausschusses. Nach diesem lehrreichen und sehr gut verständlichen Vortrag brach die Gruppe zum ,,Europäischen Parlament“ auf. Dort angekommen begrüßte uns die CDU /CSU Abgeordnete Frau Braunsberger-Rheinhold und gab uns interessante Einblicke in die Arbeitsweise des Parlaments und deren drei Sitze in Brüssel, Straßburg und Luxemburg, die Aufteilung der Abgeordneten in einzelne Fraktionen und die Einzigartigkeit des Europäischen Parlaments in Brüssel. Umso mehr beeindruckte uns dann die Atmosphäre während einer aktuellen Parlamentssitzung im hell erleuchteten Plenarsaal des Europäischen Parlaments. Besonders hier, im Herzen Europas, wurde uns durch die Anwesenheit so vieler Abgeordneter aus den vielen europäischen Nationen, die Kooperation zum Erhalt eines gemeinsamen europäischen Bündnisses bewusst. Nicht im Klassenraum und aus Büchern, sondern vor Ort erhielten wir ein greifbareres Bild von Europas Rolle, sowohl im weltpolitischen Geschehen, als auch auf Landes- und Kommunalebene.
Zum kulturellen Höhepunkt der Studienfahrt wurde dann unsere Studienfahrt nach Brügge, einer der ehemalig wirtschaftlich bedeutendsten Hansestädte Europas mit mittelalterlicher Architektur. Bei einer zweistündigen Stadtführung erfuhren wir viele interessante Fakten rund um die Stadt. Die prägnantesten Informationen waren, dass Brügge beide Weltkriege überlebt hat, früher eine Verbindung zur Nordsee hatte und dass einer der für uns atemberaubendsten Plätze der sogenannte ,,Ulmenhof“ ist. Die Studienfahrt fand letztlich ihren Ausklang bei einem gemeinsamen Abendessen im Hard Rock-Café in Brüssel.
Ob Kultur, Historie oder Politik - beeindruckende Bilder nehmen alle am Ende dieser Reise mit. Die durch die Landeszentrale für politische Bildung finanziell unterstützte Studienfahrt ermöglichte es uns Erfahrungen außerhalb der Schule zu sammeln, welche uns sicher noch über lange Zeit im Gedächtnis bleiben werden. Es war eine absolut lohnenswerte, lehrreiche und über die Ländergrenzen hinaus informierende Erfahrung. Ein abschließender Dank gilt den begleitenden Lehrkräften, den Mitarbeitern des Parlaments, den Stadtführern in Brügge und dem geduldig ,,fahrtüchtigen“ Busfahrer.
von Antonia E. und Tanja F.