Oberstufenchor im finnischen TV

Burg l „Drei Minuten Gänsehaut“ titelte die Volksstimme Anfang April über die Geschichte zum Video des Oberstufenchors des Roland-Gymnasiums. Der hatte sich zu einem virtuellen Konzert zusammengefunden, jeder von zu Hause aus seinen Teil zu „Sound of Silence“ beigetragen. Rund zwei Monate später ist das unter die Haut gehende Stück nun im finnischen Fernsehen gezeigt worden.
© Volksstimme 16.06.2020

Zum Artikel "Oberstufenchor des Burger Roland-Gymnasiums begeistert mit `Sound of Silence` im Netz" vom 05.04.2020

 

Alfa TV ist ein Privatsender, der täglich eine einstündige Sendung namens „Coronastudio“ ausstrahlt. Moderator Tomi Lindblom stellt darin nicht nur die aktuellen Entwicklungen im eigenen Land vor, sondern hat zum Abschluss auch stets einen kleinen Kulturteil parat. Und das war eben jüngst das Video der Burger Sängerinnen und Sänger. „Er hatte das auf Youtube gefunden und dann über Facebook zu mir Kontakt aufgenommen“, erzählte Chorleiter Christian Hoffmann im Gespräch mit der Volksstimme. Die hohe Clickzahl hatte wohl zum Sucherfolg beigetragen.

Schlagwerkensemble mit Küchengeräten
„Ich freue mich besonders darüber, weil das für die Schüler noch eine weitere Motivation ist und zeigt, wie weit ihr Lied über die Schulmauern und die Grenzen Burgs hinausgekommen ist“, meinte Hoffmann. Nicht nur die hohe Clickzahl, auch die Qualität des Stückes werde zur Ausstrahlung geführt haben. Aus Finnland ein besonderes Kompliment. „Chormusik hat in Skandinavien eine viel größere Bedeutung als bei uns, das hat mir auch Tomi Lindblom bestätigt“, erklärte Hoffmann. Dort gebe es viele semiprofessionelle Ensembles, die auf äußerst hohem Niveau singen.

Dem „Sound of Silence“ ließ Hoffmann Ende April ein Projekt des Schlagwerk-ensembles folgen. Das spielte ebenfalls von zu Hause aus das Stück „Tempo di Samba“ ein. Der besondere Clou daran: Statt auf Instrumenten wurde auf Küchengeräten wie Kochtopf, Bratpfanne oder einer Küchenreibe gespielt. Der Klang der Ersatzinstrumente konnte Hoffmann nicht so richtig überzeugen, wohl aber der Groove, „der die Lebensfreude und den Sommer Brasiliens herüberbringt“. Hoffmann freute auch, dass bei beiden Projekten sowohl aktuelle als auch ehemalige Mitglieder der Ensembles mitgemacht haben.

Mittlerweile sind die Vorbereitungen für das Kulturprogramm zur Abiturfeier angelaufen. Ein schwieriges Unterfangen aus mehrerlei Hinsicht. So richtig stehe das Veranstaltungsformat für den vorletzten Schultag noch nicht fest. Doch drei Abschlussklassen mit den Eltern, dafür werde es keinen Saal in Burg geben, in dem die Abstandsregeln eingehalten werden könnten. So werde es wohl drei Abschlussfeiern hintereinander geben.

Gesungen werden dürfe dort so gut wie gar nicht, schließlich heißt es in der Empfehlung der Landesregierung, auf Gesang in geschlossenen Räumen zu verzichten. Der Schwerpunkt werde auf Instrumentalmusik liegen, aber Chorproben sollte es trotzdem geben. „Ich wollte ja draußen proben, aber bei jedem einzelnen Termin hat es geregnet“, klagte Hoffmann. Offene Fenster in der Aula, genügend Abstand, das sollte zumindest als Notlösung möglich sein.

Fast wie ein Neubeginn
Und schließlich hat die fast dreimonatige Zwangspause den Chor auch ziemlich zurückgeworfen. „Wir müssen fast bei Null anfangen. Hinzukommt, dass viele Zwölftklässler nicht mehr dabei sind, der Chor neu aufgebaut werden muss“, schilderte Hoffmann. Und der wieder anlaufende Unterricht sei auch eine unwirkliche Situation, viele wüssten gar nicht so recht, ob das nun schon wieder Schule oder eigentlich noch Ferien sind. Es fühle sich einfach merkwürdig an. Auch die Chorfreizeit in Friedensau, die durch gemeinsame Aktivitäten über das Singen hinaus stets für ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitglieder gesorgt hatte, kann in diesem Jahr nicht stattfinden. So ist der Auftritt im finnischen Fernsehen ein höchst willkommener Motivationsschub gewesen – auch für den Chorleiter.

 

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